In einer Wahlkreismitgliederversammlung hat die CDU Willi Stächele als Kandidaten im Wahlkreis Kehl nominiert. Von den 110 abgegebenen gültigen Stimmen erhielt Stächele 107 (97,3 %). Rosa Karcher, Präsidentin des Landfrauenverbandes Südbaden, wurde als Ersatzbewerberin gewählt.
Die Präsidentin des Departementrats Haut-Rhin, Brigitte Klinkert, ging auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Oberrhein ein.
Kreisvorsitzender Volker Schebesta MdL (links) bedankt sich bei Frau Klinkert für Ihre hervorragende Rede und gratuliert dem frisch nominierten Kandidaten Willi Stächele MdL und der Ersatzkandidatin Rosa Karcher
Stächele nannte in seiner Vorstellung in der Kronenhalle Renchen-Erlach zwei Themen, die vor allem die Zukunft bestimmen würden. Der frühere Finanzminister Baden-Württembergs wies darauf hin, dass gerade im digitalen Prozess täglich neu erkämpft werden müsse, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu erhalten. Dabei sei die Transformation zur neuen Mobilität eine große Herausforderung für die Autoindustrie, die auch die Zulieferer in der Ortenau spüren. Als zweite existenzielle Herausforderung bezeichnete Stächele, der im Wahlkreis Kehl seit 1992 das Direktmandat innehat, dafür zu sorgen, dass die EU im Weltgeschehen Gewicht behält. Er wolle sich weiter für die Interessen des Wahlkreises einsetzen und damit gerade auch für den Ländlichen Raum. Mit dem neuen kommunalen Finanzausgleich, der flächengroße Kommunen, die relativ wenig Einwohner haben, einen Zuschlag einräumt, mit Studienplätzen für Mediziner, die sich verpflichten, als Landarzt zu praktizieren, und einer deutlichen Erhöhung der Förderung für die Breitbandversorgung sei hier in der laufenden Legislaturperiode schon viel erreicht worden.
Passend zu Stächeles Funktion als Vorsitzender des Europaausschusses im Landtag war Brigitte Klinkert zu Gast. Die neue EuroRegion, die ab 2021 wieder eine eigenständige Gebietskörperschaft für das ganze Elsass bringt, werde die Chancen des Aachener Vertrags nutzen und z.B. die Schienenstrecke Freiburg-Colmar vorantreiben.
Die Enkelin des früheren Oberbürgermeisters von Colmar, Joseph Rey, würdigte gerade vor ihrem familiären Hintergrund die deutsch-französische Aussöhnung. Rey war in der Résistance und am Ende des Zweiten Weltkriegs in deutscher Gefangenschaft. Er setzte sich kurz nach dem Krieg für die Verständigung mit dem Nachbarn ein. Gerade vor diesem Hintergrund gelte es, den Zusammenhalt in Europa aufrecht zu erhalten, so Klinkert.
Bürgermeister Bernd Siefermann bat Klinkert, sich am Ende der Veranstaltung ins Goldene Buch der Stadt Renchen einzutragen.